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Entführung im Hubschrauber 21.03.2019

Sind Sie eigentlich schon mal in einem Hubschrauber entführt worden? Ich – ja! Wenn Sie etwas Zeit haben – ich erzähle Ihnen mal die Story. Also, das war so. Wir machten Urlaub an der Côte d’Azur. Wenn ich sage wir, dann meine ich meine große Familie: Mama, Papa, mein jüngerer Bruder und mein Freund. Ich war 19, und die strenge Aufsicht meiner Eltern ging mir schon ziemlich auf die Nerven. Was meinen Freund angeht – da gibt es nicht viel zu sagen: Alles, was wir wollten – nur raus aus der Eltern ständiger und strenger Wachsamkeit. Aber …. so ganz «allein» wollte man mich mit meinem Geliebten nicht reisen lassen. «Die Weltlage ist kompliziert und voller Gefahren», dozierten Mama und Papa ständig. Okay, irgendwann werde auch ich Mama sein, und dann werde ich sie vielleicht verstehen können.

Also. Es war der vierte Tag unseres Urlaubs in Nizza. Der Tag dämmerte gerade herauf, es war noch früh am Morgen, und noch gar nicht richtig hell. Mein Schatz weckte mich mit leidenschaftlichen Küssen und flüsterte mir ins Ohr, er habe eine Überraschung für mich. «Na, prima!, – dachte ich, – jetzt kommen die obligatorischen Rosen, Luftballons und ein Plüschteddy oder sowas, aber was soll das schon so früh am Morgen?!» Er war aber ganz aufgeregt: «Los, komm! Zieh Dich an und dann mir nach!»

Und nun stellen Sie sich das mal bildlich vor: draußen die ersten Sonnenstrahlen, der Himmel noch bleiern grau, und jemand zieht Sie förmlich aus dem warmen Kuschelbettchen, steckt Sie in die Klamotten und zieht Sie hinter sich her. Irgendwo hin. Gegenwehr? – Zwecklos. Aber riesiger Enthusiasmus ebenfalls Fehlanzeige. Ich schlief ja praktisch noch. Auf leisen Sohlen schlichen wir hinaus, um ja nur niemanden zu wecken, gingen hinaus, draußen vor dem Hotel ein Auto. «Wohin?!» – war meine Frage. «Überraschung!»

An sich mag ich ja Überraschungen, und er hatte mich schon so richtig neugierig gemacht. Noch mehr war ich perplex, als er von mir verlangte, dass ich mir die Augen verbinde. Natürlich vertraute ich ihm und so, aber trotzdem war ich außer mir. Dennoch – es gelang ihm, mich zu überreden. Er legte mir eine schwarze Binde auf die Augen und verzurrte sie so, dass ich sie nicht abnehmen konnte. Ich musste lachen, und gleichzeitig war ich in Rage, rätselte die ganze Zeit über, was er sich wohl ausgedacht hatte. Weit gefahren waren wir nicht, da hieß es schon aussteigen. Ich wurde dabei auf Händen getragen! Ach, wie romantisch! Toll. Aber ich ahnte immer noch nicht, wo es denn hin gehen sollte.

Und er geht und geht… Irgendwo hin, begrüßt jemanden, dann stellt er mich auf meine Füße, und nun wurde ich schon von zweien geführt: «Vorsicht, Stufen!», dann nahmen wir schon Platz. Ich hatte absolut keine Ahnung, wo ich mich befand, nicht mal die geringste Version dafür fiel mir ein, dabei kann ich normalerweise über Mangel an Phantasie nicht klagen. Irgendwie hatte ich den Eindruck, mein Schatz hätte mich in irgend so einen Vergnügungspark gebracht. Aber … welcher Vergnügungspark hat schon um sechs Uhr am Morgen geöffnet?

Und plötzlich hörte ich ein Dröhnen, oh-je! Und was für ein Dröhnen! Der Schreck fuhr mir in die Glieder, und an dieser Stelle fiel mir etwas von wegen Hubschrauber ein! Geflogen war ich noch nie in einem, aber die Assoziation war bei mir sofort da. «Anschnallen bitte!» – wird uns befohlen. Ich hatte zwar versprochen, die Binde nicht abzunehmen, aber jetzt hielt ich es schon nicht mehr aus. Noch ehe mein Freund mich anschnallen konnte, hatte ich schon die Binde ab, und das war kein einfaches Unterfangen. Kaum konnte ich wieder sehen, rüttelte und schüttelte es uns kräftig durch! Exakt – ein Hubschrauber! Und … er startete gerade!!

Ich werde mit Küssen überschüttet und bekomme Kopfhörer, damit ich nicht taub werde. Nach Plan hätte ich erst dann wieder «Durchsicht» bekommen sollen,wenn wir oben sind – war der Planung nur ein winziges Bisschen voraus. Und das war ganz gut so: Hätte ich den Start verpasst, wäre ich auf Dauer sauer! Ich klebte regelrecht am Fenster. Es war alles so richtig schön zu sehen: Nizza, das Meer, die Berge, und wir immer höher und höher, bis zu den Wolken! Wir waren zu zweit in der Passagierkabine! Ein Platz war noch frei. Der wurde von einem Blumenstrauß eingenommen, und der war für mich!

So ein Flug ist Begeisterung total! Wir flogen über das Meer dahin. Und da sahen wir eine Stadt am Horizont. War das vielleicht das Ziel? Aber genau! Wie schnell alles zu Ende gehen kann… Ich kam gar nicht dazu, alle meine Gefühle und meine Begeisterung auszudrücken, da setzte der Heli schon zur Landung an. Wo waren wir denn nun gelandet? Aha! Cannes! Ein Auto erwartete uns bereits. Mein Schatz hatte wirklich an alles gedacht.

So wurden wir durch die legendäre Stadt chauffiert, die noch gar nicht richtig erwacht war, und wir bewunderten die Pracht und SChönheit. Dann brachte uns das Auto zu einer etwas abseits gelegenen kleineren Villa. Ich hatte nicht gedacht, dass er auf solche Ideen kommen könnte. Ich hatte überhaupt nichts gedacht… Es schien mir fast, als wäre das alles nur ein Traum.

Und dieser wunderschöne Traum war noch lange nicht zu Ende! Eine Villa – nur für uns beiden allein, und es gab hier alles: einen Swimming-Pool, einen Garten, und sogar einen Mini-Strand mit feinem Sand. «Wir wollten doch zu zweit allein sein?» – und wie er mich bei diesen Worten ansah… der Boden wich unter meinen Füßen.

Meine Eltern wussten nichts davon. Er hatte mich also im wahrsten Sinne des Wortes … entführt. Hätte er mich in seinen, gelinde gesagt, verrückten Plan eingeweiht… ich hätte wohl abgelehnt. Dafür kenne ich meine Mama und meinen Papa zu gut, sie hätten das nie verstanden. Aber nachdem er alles so wunderbar arrangiert hatte, konnte ich schon nichts mehr sagen. Ich rief meine Mama an.

Es war nicht ganz einfach, das meinen Eltern beizubringen, sie waren natürlich völlig schockiert und regten sich furchtbar auf. Aber das ging vorbei. Ich rief sie noch mehrmals am Tag an, um sie zu beruhigen. Nach einigen Tagen hatte ich den Eindruck, dass sie sich mit der Situation angefreundet hätten, und sie fragten nicht ohne Ironie: «Wird es euch dort nicht langweilig?» Uns aber war alles andere als nachgerade langweilig!!!

Später erfuhr ich, dass er diese Überraschung mit Hilfe der AVIAV TM (Cofrance SARL) inszeniert hatte: Dort hat man halt Verständnis für solche Dinge. Der Heli, das Auto, die Villa – all das hatten sie organisiert. Den Repräsentanten dieses Unternehmens lernte ich auf dem Rückflug kennen. Er bat mich um ein paar Zeilen Kundenkritik, «wenn ich nichts dagegen hätte». Aber ich wollte das sowieso eines Tages mal aufschreiben, so gut ich es halt kann. Und wenn Ihnen die Geschichte gefallen hat, hinterlassen Sie ruhig ein «Like». Sie sollten auch öfter mal dem Menschen, den Sie lieben, ein tolles Geschenk machen!

Vera, 19, Moskau

cofradmin

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